Tuning-Tipps von M bis P

Masse-Schleife

Masseschleifen bzw. grundsätzlich Leiterschleifen sind (leider nicht) das große Thema im High-End-Audio. Sie verhindern, dass eine Anlage frei spielt und feine Details wiedergibt. Räumliche Tiefe ist nur bedingt wahrnehmbar. Die Lautsprecher "verschwinden" nicht ganz. Dieses Thema ist für den Laien nicht zu verstehen und auch Versierte tun sich schwer, diese "doppelten" Verbindungen aufzuspüren. Wohl am häufigsten kommen Leiterschleifen über den Schuckostecker zweier Geräte zustande. Aber man findet sie auch an den so verbreiteten Cinch- und XLR-Kabeln (linker und rechter Kanal mit jeweils einem Masseleiter) bis hin zu (zum Teil teuren) Geräten, in denen einer möglichen Sternverdrahtung des Masse-Potenzials keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Fangen wir mit den Basics an: In jedem Leiter, der sich in einem sich verändernden Magnetfeld befindet, wird eine Spannung induziert. Es entsteht ein elektrisches Feld. Verbindet man nun die Enden dieses Leiters zu einer Schleife, dann fließt ein Ausgleichsstrom. Da jeder Leiter einen Widerstand hat, wird es durch den fließenden Strom nach dem Ohmschen Gesetz zu einem Spannungsabfall kommen. Und genau dieser Spannungsabfall kann sich dem Musiksignal beimischen und es verschlechtern. ... to be continued ...


Nickel

Nickel ist weit verbreitet in der Audio-Industrie. Hauptsächlich wird es als Sperrschicht verwendet, um Stecker, Buchsen, Schaltkontakte etc. zu vergolden, versilbern oder zu rhodinieren. Es kann sehr gut poliert werden, was die folgende Goldschicht glänzend aussehen lässt. Man findet es auch als Kontaktierung in Widerständen und anderen elektrischen Bauteilen. Ob es der Ferromagnetismus des Elementes ist, oder andere Eigenschaften, eines ist sicher: Nickel klingt sch ... lecht.
Es gibt nur wenige Hersteller, die Nickel in Ihren Steckern, Buchsen und Schaltern aus dem Weg gehen. Daher prüfe ich grundsätzlich mit einem starken Neodym-Magneten, ob die versprochene Absenz von Nickel auch tatsächlich stimmt.


Phase

Die richtige Phasen-Lage kann bei einem Hifi-Gerät eine deutliche Klangsteigerung bewirken. Warum ist das so? Richtig angeschlossen führt die Primärwicklung des Trafos die Phase auf der Innenseite der Wicklung. Das hat zur Folge, dass weniger kapazitive Kopplung vom Trafo zum Gehäuse des Gerätes zustande kommt. Da das Gehäuse die Elektronik umschließt, kann man sich leicht vorstellen, dass es einen Teil dieser Energie zum Musiksignal addiert. Folgende Vorgehensweise mit einem Multimeter hat sich für mich bewährt:

  • alle Verbindungen des Testgerätes lösen
  • Bei Schukostecker: für die Messung den Schutzleiterkontakt abkleben
  • Mit dem Multimeter (Messart: Wechselspannung) zwischen Gehäuse und Schutzerde messen
  • Die niedrigere angezeigte Spannung ist die korrekte Phasenlage

Dieses Prozedere sollte bei allen Geräten, die an der Wand-Steckdose hängen, durchgeführt werden.